Berl. den. 12 Septemb.
Hochwolgebohrner,
Hochgeehrtester Herr.
Das gütige Andenken, womit Sie mich beehren und wovon Sie, so wol durch Überschikung ihrer schönen Gedichte, als durch das an mich unmittelbar gerichtete Stük, mir eine so ungezweifelte Prob geben, ist mir Höchst schäzbar, und ich bin E Hochwolg. dafür Höchstens verbunden. Wie ich überhaupt ein Verehrer der Talente bin, welche den guten Geschmak zum Grunde haben, so bin ich es vorzüglich, wenn dieselben, so, wie Sie thun zu Anpreisung der Freündschaft und des moralischen Guten, angewendet werden. Diejenigen, welche ihre Fertigkeit in den zeichnenden Künsten kennen, hätten vielleicht erwartet, daß Sie, wie Geßner, ihre Gedichte auch mit Geistreichen Zeichnungen verziehrt hätten. Ich denke doch nicht, daß Sie diese Übungen ganz werden bey Seite gesezt haben.
Ich habe die Ehre mit wahrer Hochachtung zu verharren E Hochwolgebohren
ergebenster Diener
JGSulzer.
H: SWB, Ms BRH 512/63
Wohl 1763 oder 1764. Der nachträgliche Vermerk richtet sich irrtümlicherweise nach der zweiten Gedichtsammlung von Breitenbauchs.
a Monsieur| Monsieur de Breitenbauch Seigneur de Bucha| Buchapar Haller, Mersebourg & Closter-Hesler.
Ergänzung des Datums von fremder Hand: »67«.